"Erlebnis Blasmusik"
Das vergangene Halbjahr hielt allerlei Höhepunkte für uns Musikerinnen und Musiker bereit. So wurden etwa beim Wunschkonzert des MV Kammern i. L. und Umgebung am 10. Dezember 2011 zwei Jungmusiker am Schlagzeug herzlich in den Verein aufgenommen: Julian Zötsch und Christian Neubauer. Für langjährige und verdienstvolle Tätigkeit im Verein wurden Christine Toblier (EZ 10 Jahre), Claus-Jürgen Butter (EZ 10 Jahre) und Martin Ranninger (Ehrennadel in Silber) geehrt. Der Abend stand ganz im Zeichen der Jugend. So wurden unter der musikalischen Leitung von Martin Kaiser neben dem Wertungsstück „Variationen des lieben Augustins“ großteils Stücke von Comichelden, wie Tom & Jerry, Superman, König der Löwen, Batman u.v.m., dargeboten. Die Kinder der Volksschule unterstützten uns diesmal nicht nur gesanglich bei den „Junior-TV-Hits“, sondern hatten auch Zeichnungen ihrer Helden vorbereitet, die den Heimatsaal schmückten. ORF-Moderator Sepp Loibner führte gekonnt durch den Abend und war von der Freude der Kinder für die Musik begeistert. Als kleines Dankeschön für ihren Einsatz belohnten wir die Kids Anfang Juni mit einem Ausflug ins „Haus der Musik“ nach Wien, wo sie sich aktiv mit moderner und klassischer Musik auseinandersetzen konnten.
Nach einer kurzen Winterpause starteten wir gesellig mit einem Schi- und Badeausflug auf die Tauplitz und in die Grimmingtherme, um Energie für die kommende Musiksaison zu tanken. Die Weckrufe zu Ostern und am 1. Mai fanden auch dieses Jahr großen Anklang bei der Bevölkerung. Mit unseren Schlagzeugjungs, die inzwischen durch Alexander Gugl als Musikschüler verstärkt werden, fuhren wir im April nach Leoben als Zuhörer zum Schlagzeugwettbewerb „Musik in kleinen Gruppen“ mit anschließendem Schlagzeugseminar. Auch die Umrahmung kirchlicher Feste stand wieder am Programm. So begleiteten wir die Erstkommunionskinder sowie die Kammerner Bevölkerung zu Fronleichnam mit unseren Klängen in die Kirche. Besonders gefeiert wurde zu Floriani das 125jährige Bestehen der FF Kammern mit der musikalischen Umrahmung der Messe sowie darauffolgendem Frühschoppen.
Eine besonders große Freude war es für uns, unserem langjährigen Flügelhornisten Franz Reisner im Mai zum 80. Geburtstag zu gratulieren. Gemeinsam mit seinen Feuerwehrkollegen überraschten wir ihn mit einem Ständchen. Sein Ehrentag gab Anlass in Erinnerungen zu schwelgen und der Jugend Geschichten von früher zu erzählen.
Anfang Juni wurden wir vom Steirischen Blasmusikverband in die Aula der Alten Universität in Graz geladen, wo wir zu den glücklichen Musikkapellen gehörten, denen der Steirische Panther von LH Voves überreicht wurde. Für diese Ehrung war die sehr gute Teilnahme an zwei Marschmusikwertungen und die ausgezeichnete Teilnahme an einer Konzertwertung innerhalb der letzten fünf Jahre ausschlaggebend.
Bereits Monate im Voraus beherrschten die Vorbereitungen unseres 140jährigen Jubiläumsfestes am 2. Juni unter dem klingenden Titel „Erlebnis Blasmusik“ unseren Terminkalender. An diesem Wochenende besuchten uns auch die Musikerinnen und Musiker der Musikkapelle Amtzell (Deutschland), mit denen uns heuer eine bereits 40jährige Freundschaft verbindet.
Pünktlich wie immer fuhr der Reisebus mit unseren Amtzeller Gästen freitags am Marktplatz vor. Nach musikalischem Empfang mit Marschklängen wurden alte sowie neue Freunde „gehalst und geherzt“. Im Museumshof folgten die herzlichen Begrüßungsworte der Bürgermeister Dobnigg und Moll, der beiden Obmänner Zötsch und Dillmann sowie des Hausherren MR Dr. Böckel. Dort trafen wir uns abends nach kurzer Erholungs- und Entspannungsphase wieder, um einige gemütliche Stunden miteinander zu verbringen. Bei zünftiger Bradlmusik in Dur und Moll entwickelten sich neue zarte Bande und vertieften sich langjährige Freundschaften.
Am Samstagvormittag hatten wir die Möglichkeit den Erklärungen unseres Medizinalrates und ausgewiesenen Fachexperten für – liebevoll genannt – „altes Graffl“ Dr. Rüdiger Böckel im Museum zu lauschen. Auch die sehr bildhaften Ausführungen zur Sonderausstellung „Mausetot“ begeisterten uns. Herr Lambert Schüssler weihte uns noch in die Geheimnisse der Erdgeschichte ein und wusste die Museumsbesucher mit interessanten Geschichten über Fossilien in den Bann zu ziehen.
Bereits kurz darauf fiel der Startschuss zu unserem Fest „Erlebnis Blasmusik“ im Heimatsaal. Umrahmt von den Klängen der Musikkapelle Amtzell wurden Johann Kaiser, Friedl Kogler, Franz Reisner, Gerald Ranninger und Karl Hermann sen. in Anerkennung und Würdigung ihrer jahrzehntelangen außerordentlich verdienstvollen Tätigkeit zum Wohle des MV Kammern zu Ehrenmitgliedern ernannt. Josef Dillmann und Kuno Schnell erhielten die Förderernadel in Bronze, mit der Förderernadel in Gold wurde Altbürgermeister Josef Sprung gewürdigt. Von Bgm. Dobnigg durften wir einen äußerst großzügigen „Geburtstagsscheck“ entgegennehmen. Völlig überraschend für unseren Obmann Josef Zötsch wurde diesem unter einem Blitzlichtgewitter und Tränen der Rührung ein lang gehegter Wunsch erfüllt. Als Dank für sein überaus vorbildliches Engagement als Vereinsfunktionär erhielt er ein Helikon, das Sepp sofort zum Klingen brachte. Dem offiziellen Bieranstich folgten mitreißende Gästekonzerte der Musikkapelle Amtzell, des Musikvereins Traboch, der Jugendkapelle Fernitz und des Musikvereins Eggersdorf. Einen stimmungsvollen Abschluss des Abends bereiteten die Musiker der Blaskapelle Triwanka, die mit ihrem musikalischen Können die Herzen des Publikums höher schlagen ließen.
Frisch, fit und ausgeschlafen versammelten wir uns sonntagmorgens zum gemeinsamen Kirchgang. Die Messe wurde von unseren Amtzeller Freunden festlich und modern gestaltet. Anschließend erfolgte im Heimatsaal die musikalische Darbietung und Übergabe unseres Freundschaftsgeschenkes im 6/8-Takt: der Marsch „Erlebnis Blasmusik“ wurde eigens für die 40jährige Freundschaft zwischen den Kapellen von Reinhard Summerer komponiert. Zudem schenkten wir ein Mosaik unseres Jubiläumswappens bestehend aus hunderten Bildern der letzten 40 Jahre. Sepp Dillmann überreichte uns im Namen der MK Amtzell eine Erinnerungstafel, die symbolisch für die starke und generationsübergreifende Freundschaft zwischen uns stehen soll und sichtbares Zeichen am Marktplatz werden wird. Auch wenn der Abschied schwer fiel, wissen wir doch, dass es in nicht zu ferner Zukunft ein Wiedersehen in Amtzell geben wird, dem wir schon freudig entgegen fiebern.