Über gewagte Abfahrtsläufe, das frühe Aufstehen und den lieben Augustin
Bereits lieb gewonnene Traditionen soll man bekanntlich nicht abkommen lassen, deshalb begannen wir die erste Hälfte des musikalischen Jahres Anfang Februar mit einem Schiausflug auf die Tauplitz. Ausgestattet mit sportlichem Ehrgeiz und den besten Vorsätzen, das eine oder andere zu viel gegessene Weihnachtskekserl bei rasant-spektakulären Abfahrten über die schwarzen Pisten abzutrainieren, machte uns das Wetter unglücklicherweise einen Strich durch die Rechnung. Verständlich, dass es da selbst den hartgesottensten Schifahrer bald in die umliegenden Hütten zum zünftigen Après-Ski vertrieb. Nach dem einen oder anderen Schiwasser machten wir uns am späten Nachmittag wieder auf den Weg nach Kammern, um unseren Liebsten zuhause von den perfektionierten Wedelkünsten und so manchen Abfahrtswettkämpfen zu erzählen.
Wie jedes Jahr bestritten wir auch heuer wieder die Weckrufe zu Ostern und am 1. Mai. Zwei Besonderheiten sind in diesem Zusammenhang erwähnenswert. Zu Ostern fand die Auferstehungsmesse nicht wie gewohnt am Abend des Karsamstags statt, sondern erst in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags. Dies bescherte nicht nur den Kirchgängern einen sehr zeitig klingelnden Wecker, sondern ließ auch uns MusikerInnen wenig Zeit zwischen Osterfeuer-Schauen und dem ersten Marsch am frühen Morgen. (Gerüchteweise soll es so manche Musiker gegeben haben, die sich den Schlaf vom Samstag für den Sonntagnachmittag aufgehoben haben.) Viel Zeit zur Erholung vom Osterweckruf blieb uns allerdings nicht, denn bereits eine Woche später zeigte der Kalender den 1.Mai, was für uns bedeutete, den Tag des Herren erneut früh beginnen lassen zu müssen. Gut eingespielt von den vielen Märschen und noch mit genügend Ansatz umrahmten wir den Feiertag der Florianijünger ebenfalls an diesem Vormittag in Seiz.
Bei der Abrechnung der Weckrufspenden stellte unser Kassier Heinz Frech mit Erstaunen fest, dass diesmal der nicht ernst zu nehmende Spendenwettkampf zwischen Team A und Team B eigentlich keinen Sieger hervorgebracht hatte: Die Einnahmen der beiden Teams waren beinahe auf den Cent genau gleich! Vergelt's Gott den vielen SpenderInnen! An diesem Punkt möchten wir uns auch bei all jenen recht herzlich bedanken, die sich immer wieder bereit erklären, uns an diesen beiden Tagen kulinarisch zu verwöhnen, und uns Stärkungen (sowohl in flüssiger als auch fester Form) bereitstellen. Ebenfalls ein großes Dankeschön an die Feuerwehren Kammern und Seiz, die uns Jahr für Jahr mit ihren Einsatzfahrzeugen zu jedem noch so abgelegenen Haus kutschieren und auch stets heil nachhause bringen.
Beflügelt vom Erfolg beim Landesmarschierwettbewerb in Hartberg im vergangenen Jahr wollten wir auch heuer wieder unser Können unter Beweis stellen. Wir entschieden uns nach zehn langen Jahren, damals noch unter der Leitung unseres Kapellmeisters Michael Dreer, wieder an einem Konzertwertungsspiel teilzunehmen. Nach erfolgreicher Auswahl der beiden vorzutragenden Musikstücke der Leistungsstufe B ging es an die intensive Probenarbeit. So manchem von uns (besonders wohl unserem Kapellmeister Martin Kaiser) kosteten die Erarbeitung des Pflichtstücks „Variationen des lieben Augustins“ und unseres Selbstwahlstücks „Music“ so einiges an Nerven. Doch alle Anstrengungen und Mühen waren vergessen, als wir am 22. Mai im Volkshaus in St. Michael die Lorbeeren für die viele Arbeit einheimsen konnten. Freudestrahlend nahmen wir die Urkunde entgegen, auf der uns ein ausgezeichneter Erfolg für die Darbietung der beiden Stücke zuerkannt wurde.
Am 5. Juni durften wir unseren Musikkollegen des Musikvereins Gaal einen lange versprochenen Wunsch erfüllen und den Frühschoppen bei ihrem „Tag der Blasmusik“ musikalisch gestalten. Die Mitwirkung bei diesem Festtag gab uns die Möglichkeit, alte Kontakte wieder aufzufrischen, aber auch neue Bande zu knüpfen, denn wie allgemein bekannt ist, hat Musik die Eigenschaft, Menschen zu verbinden. Einige von uns wären sicherlich noch gern ein wenig länger geblieben, doch am späten Nachmittag ging es mit dem Bus wieder Richtung Heimat.
Für das kommende Halbjahr stehen bereits einige Fixpunkte in unserem Vereinskalender, auf die wir uns schon wieder sehr freuen. Vorausschauend sei erwähnt, dass wir für unser alljährliches Wunschkonzert im Dezember bereits einige Ideen haben, die Sie sicherlich überraschen werden. Wir freuen uns, Sie bei den kommenden Feierlichkeiten und Veranstaltungen begrüßen zu dürfen und wünschen Ihnen und Ihrer Familie einen erholsamen Sommer, in dem Sie genügend Sonnenschein und gute Laune tanken können!